Faule Sonne


Einmal sagte die Sonne:
„Warum soll ich noch scheinen,
soll doch der Mond seinen Glanz herunter strahlen.“

Der Mond ganz bös, gar zänkerisch:
„Du musst am Tag am Himmel stehen,
und bei Nacht bin ich zu sehen.“

Doch die faule Sonne sträubte sich:
„Nein, nein ich will das nicht.“

Und wirklich am Tage dann,
war es dunkel und der Mond musste scheinen.
So machte er ihr ein Angebot:

„Liebe Sonne, hör mir zu.
Du willst haben Deine Ruh,
doch die Erde braucht auch Dich,
denn ohne Sonne lebt sich’s nicht.
He Sonne, jetzt gib mal acht,
was ich schlauer Mond nun mach.“

Er schob sich vor ihr Angesicht
und es wurde dunkel,
nicht Nacht, keiner musste scheinen.
Dies hätte die Sonne nie gedacht.

„Nun gut, ich willige ein.
Hab ich mal keine Lust auf Sonnenschein,
ziehst Du an mir vorüber.“

Darauf einigten sie sich.
Und die Menschen nannten dies:
„Sonnenfinsternis.“