Stummer Krebs


Ein Foto in meiner Hand,
dort drauf der gelbe Strand,
das blaue Meer.

Es fällt mir schwer dies zu vergessen.
Die schönen Nächte,
wo wir haben gesessen.
Das leise rauschen,
das laute schreien der Möwelein.

Und auf einem Stein ganz klitzeklein,
ein Krebs, er sieht so lustig aus.
Doch kommen mir Tränen
wenn ich ihn sehe,
jetzt wo ich verstehe wie Du gelitten,
doch ich sollte, wollte bitten,
daß dieses in Dir verschwinde.
Wo kam es her?

„Oh Gott, Vater, Herr, befreie ihn.
Kannst Du mich nicht verstehen?“
Fragte ich immer wieder,
doch niemals kam ein Engel nieder.

„Hab vertrauen, verliere nicht den Mut,
bald wird alles wieder gut.“
Dieses sagtest Du zu mir.
Nun stehe ich hier bei Dir,
vor Deinem Grab.
Du, der liegst im schwarzen Sarg.
Dein Krebs, dieser war kein Tier,
zerfraß Dich, zerfraß das Herze mir.

Es tut so weh, Du bist nicht hier.
Doch ich träume noch von Dir.
Du sagtest zu mir:
„Vertraue, schaue in den Himmel rauf,
siehst Du nicht die Engel,
los wach, mach Deine Augen auf.
Sie winken, lachen Dir zu.
Sieh, spüre diese Ruh.
Vertraue, ich bleibe bei Dir immerzu.“